Jüdische Rhythmen in japanischer Musik
Mazel tov in Japan

»In vielen Ländern haben sich verstreute Künstler-Emigranten dank der Musik wiedergefunden« ist im Programmheft zum Konzert der aus Warschau stammenden Berliner Pianistin Elżbieta Sternlicht zu lesen.

Das Konzert war Emigranten und einer dunklen Zeit gewidmet, die »nie wieder« geschehen darf, auch wenn ihre Gespenster immer öfter wiederzukehren scheinen.

Damals emigrierten einige jüdische Musiker aus Deutschland und Österreich nach Japan, wo sie sich als Komponisten, Dirigenten und Pädagogen etablierten.

Der Einfluss dieser jüdisch-deutschen Musiker auf das dortige Musikleben – und insbesondere auf japanische Komponisten – ist unbestritten.

Dies war auch im Programm der zwei Klavierabende mit Elżbieta Sternlicht deutlich zu hören.

Die Berliner Konzerte im Jahre 2016 belebten die Erinnerungen an jüdische Komponisten, Dirigenten und Pädagogen, die durch ihr Wirken bedeutenden Einfluss auf die künstlerische Entwicklung der Musik in Japan nahmen.

Ludwik Lewin
Słowo Żydowskie, Warschau, Oktober 2017